Oberschwaben und das Allgäu haben viele Seen, Weiher und Moore. Fast die Hälfte der stehenden Wasserflächen Baden-Württembergs kommem hier vor. Alleine im Landkreis Ravensburg sind dies fast 1.400.
Entstanden sind diese Stillgewässer während und nach der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit in der Hauptsache als Toteisseen, Dammseen, Rinnenseen oder Zungenbeckenseen. Seen sind somit natürlich entstanden, haben einen Zu- und einen Ablauf und können nicht abgelassen werden.
Weiher dagegen sind künstlich hergestellte Wasserflächen, hauptsächlich im Hoch- und Spätmittelalter. Sie entstanden durch den Aufstau eines Baches.
Sie sind im Gegensatz zu Seen ablassbar und wurden zu sehr unterschiedlichen Zwecken erstellt. Die häufigste Nutzung bestand in der Fischzucht, die damals in den Händen der Klöster und Adelshäuser gelegen war und mit der viel Geld zu verdienen war.
Weiher wurden damals alle 1-3 Jahre abgelassen, gewintert und gelegentlich gesömmert.
Erst mit dem Übergang von einer teichwirtschaftlichen zu einer angelfischereilichen Nutzung seit einigen Jahrzehnten wurden viele Weiher nur noch selten, teils mehrere Jahrzehnte lang nicht mehr abgelassen. Dies hat meist negative Folgen auf die Fischbestände, die Ökologie und die Eignung für die Freizeitnutzung.
Heute werden die Seen und Weiher durch zu hohe Nährstoffeinträge belastet. Sie eutrophieren dadurch, verlieren ihre ökologische Qualität und drohen rasant zu verlanden.
Das oberschwäbische Seenprogramm ist damit beauftragt, diese Entwicklung zu verlangsamen und die Gewässer ökologisch, aber auch für ihre Eignung als Freizeitgewässer zu verbessern.