ein in Mitteleuropa hochgefährdetes Eiszeitrelikt
Nuphar pumila, die Kleine Teichrose, hat sich seit der Eiszeit in wenigen Weihern und Seen des Voralpenlandes bis heute erhalten. In Mitteleuropa sind heute nur noch drei Vorkommen in der Schweiz, eines in Österreich und rund zehn Populationen in Baden-Württemberg bekannt. In Bayern ist das Vorkommen fraglich. Der Landkreis Ravensburg trägt mit acht Vorkommen eine große Verantwortung für den Fortbestand der Art in Mitteleuropa.
Die Kleine Teichrose ist die kleinwüchsigste einheimische Seerosenart und kann sich gegen Konkurrenz nur in ihrer speziellen ökologischen Nische behaupten: Sie besiedelt dystrophe, also durch Huminsäuren braun gefärbte, saure und nährstoffarme Gewässer in kühlem Klima. Diese sind für ihre wuchskräftigeren Verwandten, insbesondere für die Gelbe Teichrose (Nuphar lutea), nicht geeignet.
Im Landkreis Ravenburg wächst aktuell nur noch Vorkommen der Kleinen Teichrose in einem dystrophen Weiher. Alle anderen befinden sich in eutrophen oder gar polytrophen, also sehr nährstoffreichen Gewässern. Dort ist sie durch die Konkurrenz der wuchskräftigeren Verwandtschaft bedroht. Im Falle der Gelben Teichrose kommt die Gefahr der Hybridisierung hinzu:
Die beiden Arten bilden fruchtbare Nachkommen aus. Durch wiederholte Rückkreuzungen verschwindet Nuphar pumila schleichend.
Was kann man tun?